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Müssen wir uns vor den Pocken fürchten?

Geschrieben von Gesundheit365. Veröffentlicht in Seuchen

Wie die Angst den Verstand lähmt!

Ob die Pocken wirklich so ausgestorben sind, wie angeblich von der WHO erklärt wird, bezweifle ich. Es ist denkbar, dass in Teilen der ärmsten Länder der Welt vereinzelt Fälle auftreten, ohne dass sie diagnostiziert oder diese einfach der Weltöffentlichkeit nicht gemeldet werden. Sicher ist, dass die Pocken in den Industriestaaten zuerst und erst später in den weniger entwickelten Ländern verschwunden sind. Ob bei uns Pocken durch "Biowaffen" so ohne weiteres zu erzeugen sind? Um diese Frage zu beantworten müssen wir uns zuerst mit der Pockenerkrankung beschäftigen, ihre Gefährlichkeit in der heutigen Zeit und später noch über die Frage nachdenken, welchen strategischen Vorteil ein Angriff mit Pockenmaterial in Form etwa einer "Pockenbombe" oder einer "Pockenrakete" bringen soll.

Wann treten Pocken auf?

Wenn man in der Geschichte der Pocken blättert, dann fällt auf, dass diese Krankheit beinahe immer während oder sofort nach Ende von Kriegen aufflammte. Das war so bei den spanischen Eroberungszügen in Mittel und Südamerika und bei den britischen Kriegszügen gegen die Indianer in Nordamerika , das hat es im amerikanischen Bürgerkrieg, und im deutsch französischen Krieg von 1870 und im Krimkrieg gegeben. Während der Weltkriege allerdings sind die Pocken auch bei uns immer seltener geworden, während sie wie bereits erwähnt in den ãarmen" Ländern noch eine Zeit lang anhielten, aber ebenso im Zurückgehen waren. Es ist nun hinlänglich bekannt, dass durch die allgemeinen hygienischen Bedingungen: ausreichend zu essen, sauberes Trinkwasser, menschenwürdiges Wohnverhältnisse, Krankenpflege etc. der bösartiger Verlauf der epidemischen Seuchen beendet wurde. Lange anhaltender Hunger, verunreinigtes Trinkwasser, Mangel an wirksamer Abwasserentsorgung, Vergiftung durch verdorbene Nahrungsmittel und Fehlen einer nötigen Versorgung der Kranken schwächten die Menschen derart, dass Krankheiten, die heute als harmlos gelten, unter den Bedingungen von damals ebenso schwer verlaufen und zum Tode führen würden.

Erreger oder Ursache?

Als im 19. Jahrhundert im Mikroskop ein Krankheitserreger nach dem andern entdeckt wurde, glaubten viele Menschen, dass jetzt die Ursache aller Krankheiten entdeckt worden wäre. Für alle Krankheiten wurde nun nach Erregern gefahndet; von der Syphilis bis zur Schwindsucht, vom Rheuma bis zum Schlaganfall, vom Kindbettfieber bis zum Magengeschwür. Auch heute gibt es noch immer Vertreter dieser medizinischen Richtung. Und wo keine Erreger zu finden waren vermutete man Viren (Gifte). Als fast hundert Jahre später im Elektronenmikroskop bestimmte Zellkernelemente gesichtet wurden vermutete man in diesen Gebilden die längst gesuchten Krankheitserreger, die heute neben den Bakterien als die zweite große Gruppe der Krankheitsverursacher - als die Viren - angesehen werden. Man müsse nur diese Erreger abtöten und dann hätte man die Ursache der Krankheiten beseitigt und so könne eine immer währende Gesundheit für die Menschheit anbrechen. Die Vorstellung mit dieser Art die Krankheiten zum Verschwinden zu bringen hat sich inzwischen längst als Irrtum herausgestellt.

Epidemisch oder infektiös?

Infektiös bedeutet, dass eine Krankheit auf einen andern Menschen übertragen werden kann. Epidemisch heißt, dass Krankheiten zu gleicher Zeit an einem Ort oder einer Region gehäuft auftreten. Epidemisch können exanthematische Kinderkrankheiten wie Masern aber auch viele andere Krankheiten vorkommen. Zu bestimmten Zeiten werden vermehrt epileptische Anfälle, Magengeschwüre, rheumatische Entzündungen, Neigung zu Selbstmord, Schilddrüsenerkrankungen, Schlaganfälle, Herzinfarkt u. v. a. Nicht alle epidemisch zu beobachtende Krankheiten sind also ansteckend. Bei all diesen Krankheiten spielen die klimatischen Veränderungen eine große Rolle. Dennoch entsteht oft der Eindruck, dass Krankheiten ansteckend waren, weil sie zur gleichen Zeit und am selben Ort gehäuft aufgetreten waren. Hier wird also ansteckend mit epidemisch verwechselt.

Wie ansteckend sind Pocken? Es gibt zahlreiche Berichte, dass Personen, die pockenkranke Menschen pflegten, daran selbst nicht erkrankt sind. Daraus kann man schließen, dass die Ansteckungsgefahr doch nicht so groß sein kann. Es ist aber doch sicher, dass durch die Pockenepidemien sehr viele Menschen den Tod gefunden haben, sodass man zumindest den Eindruck erhält, dass diese Krankheit sehr ansteckend sein muss. Der Anblick eines an Pocken schwer erkrankten Menschen löst neben der Betroffenheit sicher die Angst aus, davon angesteckt zu werden. Viele andere Hautkrankheiten wie z.B. Psoriasis oder Neurodermitis werden zu Unrecht oft für ansteckend gehalten. Es ist nun andererseits Tatsache, dass durch Pockenimpfungen die Pocken sehr verbreitet wurden. Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass bei diesem Vorgang Teile des Gewebes von einem Pockenkranken auf einen andern Menschen übertragen werden. Die Impfung ist also eine direkte Infektion im Sinne des Wortes: inficere, lat.: etwas hineintun. Eine direkte Infektion kann bei Pocken nur dann erfolgen, wenn der Inhalt der Pockenbläschen auf eröffnete Hautstellen oder ungeschützte Schleimhautbereiche gelangt. Ebenso können die Ausscheidungen des Pockenkranken die krankmachende Materie übertragen. Wenn die nötigen Bedingungen vorhanden sind, beim Umgang mit den Pockenkranken alle Maßnahmen der Sauberkeit zu beachten, ist diese Art der Ansteckung zu vermeiden.

Pocken und Homöopathie

Vielleicht können wir über die Pockenkrankheit mehr erfahren, wenn wir uns die Heilmittel, die zur Behandlung der Pocken eingesetzt werden, näher anschauen. Die häufigste Arzneien sind hier: Ars, Ant.t, Rhus tox, Sarracenia purpurea, Sec, Phos, Lach, Sulf, Thuja, Sil. Der grösste Teil dieser Heilmittel hat einen Bezug zur Hämolyse (Blutzersetzung, Auflösung der roten Blutkörperchen). Es kommt bei den Pocken offenbar zu schweren Veränderungen im Blut, speziell zu Störungen der Blutgerinnung. Ebenso haben diese Heilmittel besondere Wirkung auf die Blutgefäße. Was können wir daraus ableiten? Um an Pocken zu erkranken braucht es bestimmte Voraussetzungen. Krankheitsneigung - Klimatische Einflüsse - Seuchenbedingungen

Unter individueller Krankheitsneigung ist folgendes zu verstehen. Auch während einer Epidemie erkranken nicht alle an Pocken, die im gleichen Haus, Lager, Ort wohnen. Es gibt offenbar eine auf persönlicher Anlage beruhende Neigung an Pocken zu erkranken; das bedeutet, dass ein Mensch unter gleichen Bedingungen früher daran erkrankt, als ein anderer, der diese Krankheit nur leicht oder überhaupt nicht bekommen wird. Aus der homöopathischen Arzneimittellehre ist zu schließen, dass Menschen, die ein empfindliches Blut und Gefäßsystem haben, auch eher an Pocken erkranken werden. Dass Klimaveränderungen auf Epidemien einen Einfluss haben, ist nicht nur eine Erkenntnis der homöopathischen ärzte. Dass dabei besonders der übergang auf die heiße Jahreszeit die Pockenkrankheit begünstigt, bestätigt den Zusammenhang zwischen der Pockenkrankheit und Blut - und Kreislaufleiden. Schließlich und ganz entscheidend sind natürlich die bekannten Bedingungen zur Entstehung von Seuchen. In erster Linie sind hier der anhaltende Hunger, das vergiftete Trinkwasser durch die Kriegsfolgen und sicher auch die Verzweiflung und Angst der Menschen als jene Momente anzuführen, welche die Gesundheit so angreifen, dass diese Krankheit so bösartig verlaufen kann. Bekanntlich gibt es ja auch leicht verlaufende Pocken. Nicht jeder Pockenfall verläuft unter dem Bild der schwarzen Blattern.

Leichte und schwere Krankheiten

In Zeiten der Not, insbesondere in Kriegszeiten, wo zur Hungersnot noch die Probleme der Sauberkeit und des Mangels an Krankenpflege hinzukommen, verlaufen die Krankheiten im Allgemeinen viel schwerer. Masern, die heute unter normalen Bedingungen fast immer einen glimpflichen Verlauf zeigen, bedeuten in solchen Notzeiten viel häufiger eine Gefahr für das Leben. Die viel zitierte Studie des Dr. Gregg, nach welcher Röteln in der Schwangerschaft fast zur Hälfte zu schweren Fehlbildungen am Embryo bewirken, wurde an Frauen in Neuseeland vor 1950 durchgeführt. Studien aus den letzten Jahrzehnten aus unserm Lebensraum zeigen da viel weniger Missbildungen. Es ist denkbar, dass leichte und sehr viel leichtere Formen der Pockenkrankheit sich auch heute ereignen. Da diese aber nicht jene dramatischen Symptome entwickeln, werden diese auch nicht diagnostiziert. Mit dem Namen Alastrim bezeichnet die Medizin leichte Formen der Pocken. Kurz bevor, das gilt für viele akute und chronische Krankheiten, der Tod eintritt, zeigen sich die Symptome der Blutzersetzung, es kommt zu Störungen der Blutgerinnung und es findet sich Blut in den Ausscheidungen und unter der Haut. Wenn die Pocken schließlich zum Tode führen, sind die schwarzen Bläschen das Zeichen für einen bösartigen Verlauf. In diesen Bläschen ist zersetztes Blut. Bei diesem schweren Krankheitsbild spricht man von schwarzen Blattern.

Die Kriegsführer und die Pocken

Nicht wenige Kriege wurden nicht durch erfolglose Schlachten, sondern dadurch verloren, dass im eigenen Lager die Pocken ausbrachen und das Kriegsheer schwächten. Die Militärs sehen daher seit jeher die Pocken als Feinde an. In ihrer Mentalität versuchen diese daher direkt auf die Pocken loszugehen. Napoleon hat bekanntlich als erster Befehlshaber die Pockenimpfung in Europa für Volk und Soldaten eingeführt. Es ist nachvollziehbar, dass Soldaten eine andere Sicht der Krankheiten und ihrer Behandlung haben als etwa ein Sebastian Kneipp oder ein großer Teil der homöopathischen ärzte. Wenn sich ein amerikanischer Präsident vor den Pocken fürchtet, sich impfen lässt, ist es nicht verwunderlich, dass er glaubt, auf diesem Wege den Feind Pocken ausrotten zu können. Wenn allerdings die Kriege verheerende Schäden anrichten, Hungersnöte verursachen, Trinkwasser vergiftet und andere hygienische Einrichtungen zerstört werden, dann müssen wir uns vor den Pocken tatsächlich fürchten.

Warum gerade die Pocken als Waffen?

Um über eine größere Stadt infektionsfähiges Material abzuwerfen, müsste man riesige Mengen davon herstellen. Es müsste über längere Zeit Windstille herrschen, damit die infektiöse Masse wirklich gezielt auf den vorgesehenen Ort niedergeht. Darüber hinaus müssten bestimmte stabile Temperaturen und entsprechende Luftfeuchtigkeit herrschen, da sich diese biologische ãWaffe" sehr rasch zersetzt und daher unwirksam wird. Es wären dies also höchst unsichere Waffen, die nur in der Theorie die Gefährlichkeit haben, wie sie von geschickten Geschäftemachern propagiert wird. Dazu kommt noch, dass die Herstellung solcher Waffen um vieles teurer wäre, als bereits bewährte todsichere Bomben, die um vieles billiger sind. Die Idee, ein böser Feind will uns die Pocken schicken, dient eher dazu, uns wirksamer mit schrecklichen Krankheitsbildern Angst einzujagen. Ein solcher Feind, der uns so etwas Böses antun will, soll von allen gehasst werden und alle sollen gegen einen solchen zu Felde ziehen. Daher soll die ganze Welt wieder gegen die Pocken geimpft werden? Die Impfstoffhersteller danken es den Militärs und die Staatsherren haben ein weiteres Instrument die Menschen in Angst zu versetzten. Die Kriegstreiber und die Impfstoffverkäufer werfen sich dankbar die Bälle zu.

Müssen wir uns also vor den Pocken fürchten?

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt fehlen bei uns glücklicherweise die Vorbedingungen für schwere Seuchen. Ausreichend Nahrungsmittel, sauberes Trinkwasser, menschenwürdige Wohnverhältnisse mit den Einrichtungen den Körper sauber zu halten, ausreichende, effektive Kanalisation und alle nötigen Einrichtungen zur Krankenpflege sind der wirkliche Grund, dass die verheerenden Seuchen und Krankheiten früherer Jahrhunderte und dazu gehören auch die Pocken, die Pest, Cholera und viele andere, verschwunden sind. Die Pockenimpfung kann aber auch in diesen Zeiten Pockenerkrankungen verursachen, wenn diese auch nicht so schwer ausfallen werden wie in früheren Jahrhunderten. Die Impfung gegen die Pocken ist zur heutigen Zeit fast die einzige Möglichkeit, dieses Leiden zu erzeugen. Wenn uns allen aber schwere Kriege nicht erspart bleiben, dann müssen wir das alles, was es im Krieg gibt und was durch Kriege entsteht fürchten, dann müssen wir uns auch vor Pocken fürchten. Dass so zu so etwas nicht kommt, dafür müssen wir alle mehr tun.

Dr. Johann Loibner, Ligist April 2003

Quellen

Stefan Winkle, Kulturgeschichte der Seuchen, 1997 Artemis & Winkler, Düsseldorf / Zürich Gerhard Buchwald, Impfen, das Geschäft mit der Angst, 2000 Droemer, München Peter Wodnianski, Haut - und Geschlechtskrankheiten, 1973 Springer, Wien

Weiterführende Links

Bücher zum Thema Impfen: http://www.getreidemuehlen.at/shop/index.php/cat/c43_Impfen---Vitamine.html